Für Hörende eine Selbstverständlichkeit – jedoch nicht für gehörlose Menschen. Gehörlose können nicht einfach eine Nachrichtensendung verfolgen und sich so informieren. Nur sehr wenige Sendungen werden von Gebärdensprachdolmetschern begleitet. Ebenso gibt es kaum Fernsehbeiträge, Filme oder Kinofilme, die mit Untertiteln versehen werden. Derzeit sind es in Deutschland lediglich 10 %. Auch der Zugang zu gedruckten Informationen in Zeitungen oder Büchern ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Während Hörende beim Erlernen der Schriftsprache auf ihre Lautsprache aufbauen können, ist die Schriftsprache für Gehörlose nur schwer zugänglich.

Barrieren im Alltag

Das Leben in einer überwiegend hörenden Welt, ist für Gehörlose mit zahlreichen Hindernissen verbunden. Dabei sind es hauptsächlich Kommunikationsprobleme, die eine weitgehend barrierefreie Teilnahme verhindern. Andere Menschen kennenlernen, Freizeitgestaltung, Arzttermine wahrnehmen, Finanzen regeln, Behördengänge, politisches Engagement, Beruf und Bildung – all dies ist mit Einschränkungen verbunden. Ohne die Hilfe von Gebärdensprachdolmetschen sind diese alltäglichen Dinge unmöglich. Deren Finanzierung ist aber nicht grundsätzlich gewährleistet. Das ist nicht nur anstrengend und frustrierend, sondern kann auch zu Isolation führen.

Bessere Chancen für Sven

Um gehörlosen Kindern und Jugendlichen wie Sven ein möglichst barrierefreies Leben mit gleichen Chancen und Angeboten zu ermöglichen, muss einiges an der momentanen Situation verbessert werden:

  • Hundertprozentige Untertitelung von Sendungen im öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehen sowie bei Kinofilmen
  • Gesicherte Finanzierung von Dolmetschern durch staatliche Einrichtungen
  • Ausstattung öffentlicher Gebäude, Arbeitsstätten und Verkehrsanlagen mit visuellen Signalen bei Beschilderung und Orientierung
  • Ausstattung von Gebäuden mit optischen Feueralarmanlagen und optischen Signalquellen